PSG Gender Bildungsstätte JaM - Pfadfinderinnenschaft St. Georg Diözesanverband Paderborn e. V.

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Seit 2004 setzt die PSG Gender Bildungsstätte JaM (Jugend aus Mengede) Gender Mainstreaming als pädagogisches Leitprinzip konsequent auf allen Ebenen in der offenen Kinder und Jugendverbandsarbeit um (Organisation, Personal, Finanzen, Pädagogik).

Hierzu nutzt sie die parteiliche Haltung der Mädchen*arbeit und der Jungen*arbeit sowie den geschlechtsreflexiven Blick in der Koedukation, um bestehende gesellschaftliche Rollen zuschreibungen, Ungleichbehandlungen und Hierarchien abzubauen. Ein demokratisches Zusammenleben auf Augenhöhe ist hierbei das Leitziel.

Mädchen* und Jungen* erhalten die Chance, Identitätsbildung und Zukunftsperspektiven auszuprobieren, abseits von gesellschaftlichen Rollenzuschreibungen und Geschlechtsstereotypen.

Gender Mainstreaming kommt aus der Frauen*bewegung

Gender Mainstreaming als Handlungskonzept wurde erstmalig auf der Weltfrauen*konferenz in Nairobi 1986 als Konzept zur Entwicklungspolitik beschlossen. Die Vorgabe war: in allen politischen und gesellschaftlichen Bereichen und Maßnahmen die unterschiedlichen Lebenslagen und Bedürfnisse von Frauen* und Männer* in den Blick zu nehmen, um dadurch die Geschlechterhierarchie abzubauen. Die EU Mitgliedstaaten sind seit 1999 dazu verpflichtet, Gender Mainstreaming in allen Bereichen der Politik und Verwaltung umzusetzen.

Gender Mainstreaming ist eine Doppelstrategie zur Emanzipation beider Geschlechter

Je eine Säule ist zuständig für geschlechtersensible Mädchen*arbeit beziehungsweise Jungen*arbeit. So wurden die Belange der Frauen*politik mit Rückendeckung qua Gesetz ins Zentrum der Debatte gerückt.

Beide Geschlechter sollen gleichen Zugang zu allen Ressourcen haben und aktiv an der Mitgestaltung der Gesellschaftsstrukturen teilnehmen
Beide Geschlechter sollen für die familiären Erziehungs-, Betreuungs und Pflegeaufgaben zuständig sein
Beide Geschlechter sollen die gleichen Chancen und Bezahlung auf dem Arbeitsmarkt haben
Überwindung von geschlechtsspezifischer Gewalt

Die Trägerin der PSG Gender-Bildungsstätte JaM

Die Pfadfinderinnenschaft St. Georg, Diözesanverband Paderborn e.V. (PSG) ist ein anerkannter Mädchen*- und Frauen*verband. Neben der Mädchen*verbandsarbeit ist die PSG Trägerin von zwei Kinder- und Jugendeinrichtungen in Dortmund. Der PSG Mädchen- und Frauentreff Kratzbürste wurde 1990 als offene Einrichtung in der Hakenstraße 13 in Dortmund-Mitte eröffnet. Im Januar 2004 ist die ehemals kommunale Jugendfreizeitstätte Mengede in die Trägerinnenschaft der PSG übergegangen und in die PSG Gender Bildungsstätte JaM umbenannt worden.

Unsere Ziele

In der PSG Gender Bildungsstätte JaM führen wir auf der Basis von Gender Mainstreaming eine geschlechterreflektierte
Kinder- und Jugendarbeit durch. Damit wollen wir die Gleich – stellung von Mädchen* und Jungen* voranbringen. Mit der bildungspädagogisch orientierten offenen Arbeit unterstützen wir Mädchen* und Jungen* dabei, in gemeinsamer Verantwortung eine demokratische Beziehung zueinander aufzubauen.

Mädchen* und Jungen* geben wir Raum

Kultur zu leben
Selbstbestimmtheit und Selbstwahrnehmung zu erleben
zu partizipieren
sich in geschlechtshomogenen und koedukativen Gruppen zu erfahren
sich auch auf unbekanntem Gebiet auszuprobieren und sich Neues anzueignen
Modelle für den gleichwertigen Umgang mit dem anderen Geschlecht zu erlernen
eigene Fähigkeiten und Eigenschaften positiv zu erfassen und Stärken und Schwächen bewusst zu definieren

Mädchen* und Jungen* bieten wir

eigene Mädchen*- und Jungen*räume
eine offene und projektorientierte Arbeit
eine sozialraumbezogene Angebotsstruktur
eine geschlechtergerechte Öffentlichkeitsarbeit
die Gleichverteilung von zeitlichen sowie materiellen Ressourcen
die bewusste und offene Parteinahme für Interessen und Bedürfnisse
die verlässliche Präsenz von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern mit Gender-Kompetenz

„Wir müssen uns nur im Klaren sein, dass Gender Mainstreaming eine politische Handlungsstrategie ist, die einen langwierigen Prozesscharakter hat. Wir können es uns nicht leisten nachzulassen und unser politisches Bewusstsein und Handeln ist weiterhin gefragt.“

B. Klein-Senge

ehemalige Bildungsreferentin der Kratzbürste